Zugewanderte lernen den Bereich Sanitär/Heizung/Klima kennen

Aushalsen, Fittinge, Pressbacken – Begriffe, die der Fachmann oder die Fachfrau kennen muss! Neun junge Männer aus Syrien, Eritrea und Afghanistan lernten bei der der SHK-Innung Schweinfurt technische Handgriffe und berufsspezifische Fachsprache.

Nahaufnahme der Hände: Person verlötet Kupferrohre
© BMBF/Fotografin:Annegret_Hultsch

Dieser Text wurde übernommen von der SHK Schweinfurt (Quelle).

Neun junge Männer aus Syrien, Eritrea und Afghanistan besuchten von September bis Anfang November täglich die Werkstätten der Innung für Spengler-, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in Schweinfurt. Dort erhielten sie vertiefende Einblicke in die Ausbildung im SHK-Handwerk. Sie lernten die verschiedensten Rohrverbindungstechniken kennen: Sie löteten, bogen und verpressten die verschiedenen Rohre.

Die Verarbeitung von Blechen und die elektrische Verdrahtung standen ebenso auf dem Stundenplan. Wichtiger Bestandteil dieser Werkstatttage war die Vermittlung der berufsspezifischen Fachsprache: aushalsen, bördeln, Fittinge, Fittings-Weichlötflussmittel, Expander, Pressbacken … Begriffe, die der Fachmann kennen muss! Auch Tages- und Fachberichte wurden regelmäßig geschrieben – alles wichtige Voraussetzungen, um eine Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Im Anschluss an die Werkstatttage konnten die Teilnehmer die erworbenen Kenntnisse in der Praxis anwenden: Sieben SHK-Fachbetriebe nahmen die Teilnehmer für vier Wochen zu einem Praktikum auf.

An der Abschlussrunde mit der Übergabe der Zertifikate nahmen die Teilnehmer der Maßnahme, die Chefs der Praktikumsbetriebe, Vertreter der Arbeitsagentur und Jobcenter, die Willkommenslotsin der HWK und Matthias Paul, Rektor der Georg-Schäfer-Berufsschule teil. In einem offenen Gespräch tauschten sich die Beteiligten über die erfolgreiche Maßnahme aus.

Arbeitsagentur und Jobcenter lobten die Mitarbeiter der SHK-Innung dafür, dass sie beharrlich das Ziel verfolgten, Flüchtlinge für die Maßnahme zu gewinnen. Denn Voraussetzung für die Teilnahme sind neben ausreichender Deutschkenntnisse auch das Interesse für die technischen Berufe des SHK-Handwerks.

Die Arbeitgeber wiederum waren begeistert von ihren Praktikanten: Alle waren pünktlich, zuverlässig und fleißig. Selbst zunächst skeptische Mitarbeiter wollten den jeweiligen Flüchtling mit auf ihre Baustelle nehmen. Daher haben auch alle Teilnehmer einen Ausbildungsplatz angeboten bekommen. Die Willkommenslotsin der HWK unterstützte die Betriebe beim Abschluss der Verträge und gab wichtige Hinweise an die Arbeitgeber.

Matthias Paul von der Berufsschule I in Schweinfurt freut sich darauf, weitere Auszubildende im SHK-Handwerk in seinen drei Klassen aufnehmen zu können. Denn der Fachkräftemangel ist angekommen: Viele SHK-Betriebe suchen händeringend nach geeigneten Auszubildenden. Gerade mit einer technischen Ausbildung haben junge Menschen gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt!

Alle sind sich einig: Wenn von Seiten der Flüchtlinge das Interesse für das SHK-Handwerk besteht, ist für sie die Maßnahme „Berufsorientierung für Flüchtlinge“ (BOF) die ideale Vorbereitung für eine erfolgreiche Ausbildung. Die Maßnahme BOF wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, um jungen Flüchtlingen die Chance auf eine erfolgreiche Ausbildung im Handwerk zu geben.