Navigation und Service

Bundesministerium für Bildung und Forschung - Startseite

Gymnasien für das Berufsorientierungsprogramm gewinnen

Wer das Berufsorientierungsprogramm an Gymnasien umsetzen will, muss zunächst Türen öffnen und Überzeugungsarbeit leisten. Die hier zusammengestellten Argumente unterstützen Projektträger bei der Akquise von Gymnasien.  

Mann im Gespräch mit Frau
© stock.adobe.com | contrastwerkstatt

An Gymnasien fand das Berufsorientierungsprogramm (BOP) bislang – aufgrund der Ausrichtung der vergangenen Förderrichtlinien – nur selten statt. Es ist dort dementsprechend weniger bekannt als an anderen Schulformen. Mit der neuen Förderrichtlinie von 2022 wird das BOP für Gymnasien und die Sekundarstufe II weiterer Schulformen deutlich attraktiver. Wer das BOP an Gymnasien durchführen möchte, steht zunächst vor der Aufgabe, sie anzusprechen und von dem Mehrwert des Programms zu überzeugen.

Da es eine Vielzahl an Angeboten zur Beruflichen Orientierung gibt, die an die Gymnasien herangetragen werden, ist eine persönliche Ansprache besonders wirkungsvoll. In einem persönlichen Kontakt mit den Verantwortlichen der Schulen für die Berufliche Orientierung können Sie die Vorteile des Berufsorientierungsprogramms für Gymnasien gut vermitteln. Die folgenden Punkte unterstützen Sie bei der Argumentation:   

Zuschnitt auf die Bedarfe der Schule, keine Kosten, geringer Aufwand

Die Dauer kann in Absprache zwischen Schule und Bildungsträger zwischen fünf und zehn Tagen variieren. Das Angebot ist für die Schule kostenlos. Für Lehrkräfte entsteht nur ein geringer Aufwand. Die Erfahrung des Berufsorientierungsprogramms seit 2008 zeigt, dass die Kooperationen zwischen Bildungsträgern und Schulen meist langfristig sind. Dies ermöglicht eine gute Planung für beide Seiten. Die organisatorischen Abläufe werden zur Routine, der Aufwand für die Schule minimiert sich.

Ganzheitliches, praktisches und handlungsorientiertes Maßnahmenpaket

Die BO-Tage ermöglichen einen praktischen und handlungsorientierten Einblick in Berufe, die sowohl über eine Ausbildung als auch über ein Studium erreicht werden können. Die Potenzialanalyse im Vorfeld der praxisorientierten BO-Tage zeigt den Schülerinnen und Schülern ihre ersten berufswahlbezogenen Interessen, Kompetenzen und Stärken auf. Im Anschluss an das BOP können die Teilnehmenden persönliche nächste Schritte einleiten, die ihnen auf ihrem Weg der Beruflichen Orientierung weiterhelfen können.

Breites Angebot

Die Schülerinnen und Schüler lernen in den praxisorientierten BO‑Tagen unterschiedliche Berufsfelder kennen. Sie erproben sich dort in charakteristischen Aufgaben und Tätigkeiten, anhand derer in verdichteter Art und Weise die Bandbreite der Berufsfelder sichtbar wird. Auf eine klischeefreie Darstellung der Berufsfelder wird dabei geachtet.

Qualifizierte Tandems vermitteln Bandbreite akademischer und beruflicher Bildungswege

Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung wird im Berufsorientierungsprogramm gelebt und anschaulich gemacht. Expertinnen und Experten aus der beruflichen und akademischen Bildung arbeiten im BOP in Tandems. Unter anderem vermitteln sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Bildungswege, Anschlussperspektiven, Fragen der Durchlässigkeit und Karrieremöglichkeiten. Die Schülerinnen und Schüler werden also nicht in Einzelmaßnahmen zu Ausbildung oder Studium geschickt, die sie im Anschluss gedanklich zusammenbringen müssen. Im BOP erleben sie beides.

Inhalte auf dem aktuellen Stand der Arbeitsrealität

Garantiert up to date: Da die Inhalte der BOP-Projekte durch die Kooperation der zwei Akteure Bildungsstätte und Hochschule/akademischer Partner jeweils aus erster fachlicher Hand kommen, sind sie auf dem aktuellen Stand der Arbeitsrealität. Die Akteure passen die Lerninhalte regelmäßig an die Erfordernisse der Arbeitswelt 4.0 an und denken gefragte Zukunftskompetenzen mit.

Anspruchsvolle Projekte

Die BOP-Projekte sind anspruchsvoll und nah an der betrieblichen Realität, finden aber gleichzeitig im geschützten Raum statt, nicht in Betrieben. Erfahrende Ausbildende stehen den Teilnehmenden unterstützend zur Seite – generell sollen die Jugendlichen aber weitgehend selbständig arbeiten. In der Sekundarstufe II wird den Schülerinnen und Schülern viel Raum gelassen, eigene Ideen einzubringen.

Qualitätssicherung

Die Qualität der Maßnahme wird über die Förderrichtlinie und die Qualitätsstandards des Bundesbildungsministeriums für Potenzialanalysen und praxisorientierte BO-Tage gesichert. Dies gilt nicht nur für die Inhalte, sondern u.a. auch für das eingesetzte Personal und die Ausstattung der Lernumgebung vor Ort. Die Eignung der Antragsteller und deren Konzepte werden durch die Programmstelle Berufsorientierung im Bundesinstitut für Berufsbildung geprüft. Zudem unterstützt die Programmstelle die fachliche Arbeit der Bildungsträger durch Arbeitsmaterialien, Publikationen, Workshops und weitere Angebote.

Zusammenarbeit mit Gymnasien erprobt

In Modellprojekten wurde speziell die Zusammenarbeit mit allgemeinbildenden Gymnasien in den Sekundarstufen I und II über insgesamt drei Schuljahre erprobt und durch die Programmstelle Berufsorientierung im Bundesinstitut für Berufsbildung begleitet und ausgewertet. Rund 1.600 Schülerinnen und Schüler haben an den Modellprojekten teilgenommen. Das Feedback der Beteiligten war sehr positiv.

Langjährige Erfahrung und gute Vernetzung der Bildungsträger

Die meisten Träger führen das BOP seit Jahren durch und/oder haben nachweislich viel Erfahrung in der Konzeption und Durchführung von anderen Angeboten der Beruflichen Orientierung für Schülerinnen und Schüler. Die Bildungsträger sind zudem Teil eines regionalen Netzwerkes am Übergang Schule‑Beruf, sie kennen die entsprechenden Möglichkeiten und Bedarfe vor Ort. Die Konzeption, Organisation und Durchführung liegt also bei den Bildungsträgern in guten Händen.

Schülerinnen und Schüler profitieren von pädagogischer Begleitung

Begleitend und zum Abschluss der BOP-Maßnahme führen erfahrene und geschulte pädagogische Fachkräfte des Bildungsträgers Reflexionseinheiten mit den Schülerinnen und Schülern durch, um ihnen persönliche Schlussfolgerungen zu ermöglichen. Diese werden dokumentiert, zum Beispiel für den Berufswahlpass, damit der oder die Jugendliche damit im Anschluss individuell weiterarbeiten kann.