Die individuelle Standortbestimmung der Potenzialanalyse
Jede und jeder Jugendliche hat zu Beginn der Potenzialanalyse einen individuellen Stand: Während der eine schon weiß, worin er gut ist und was ihn interessiert, hat der andere erst eine grobe Ahnung. Hier setzt die individuelle Standortbestimmung an.
Die Potenzialanalyse regt die Schülerinnen und Schüler zur Selbstreflexion an. Die Jugendlichen lernen sich selbst, ihre Fähigkeiten und Interessen besser kennen. Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind zum Zeitpunkt der Potenzialanalyse gleichermaßen reflektiert in Bezug auf ihre persönlichen Fähigkeiten und Interessen: Jede und jeder Jugendliche hat einen individuellen Stand oder „Standort“. Auch ist den jungen Menschen in der Regel nicht bewusst, welche Rolle die eigenen Stärken und Interessen für die spätere Berufswahl spielen und wo sie im Berufsleben von Bedeutung sind. Die individuelle Standortbestimmung der Potenzialanalyse dient dem Zweck, ihr Bewusstsein für diese Aspekte zu schärfen.
Die Schülerinnen und Schüler betrachten in der individuellen Standortbestimmung ihre persönliche Ausgangslage. Dieser Blick auf sich selbst befähigt sie dazu, die Potenzialanalyse besser für ihre eigenen Bedarfe und Fragestellungen nutzen. Die Standortbestimmung findet zu Beginn der Potenzialanalyse in pädagogisch begleiteten Kleingruppen statt und besteht in der Regel aus drei Phasen, die viel methodischen Spielraum bieten:Arbeitsmaterial für pädagogische Fachkräfte
- Phase 1: Selbsterkundung
- Phase 2: angeleiteter Austausch zur Selbsterkundung in der Kleingruppe
- Phase 3: Ableitung individueller Schlussfolgerungen und Fragenstellungen für die weiteren Aufgaben der Potenzialanalyse
Gerade die Selbsterkundung kann methodisch sehr unterschiedlich umgesetzt werden. Im Mittelpunkt stehen immer die Fragen: „Wo stehe ich in der Beruflichen Orientierung?“ „Wie schätze ich mich selbst ein?“ Wichtig ist dabei, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch damit beschäftigen, wie sie zu ihrer Selbsteinschätzung kommen.
Die pädagogische Fachkraft moderiert den Austausch in der Kleingruppe anhand von reflexionsanregenden Fragen. Dabei können auch gegenseitige Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler einbezogen werden. Zum Abschluss hält jeder und jede Jugendliche für sich fest, worauf er oder sie in der Potenzialanalyse besonders achten möchte.
Beispiele zur Gestaltung der individuellen Standortbestimmung
Arbeitsmaterial für pädagogische Fachkräfte
Bei der Übung „Steckbrief“ werden mittels eines kurzen Steckbriefs bisherige Erfahrungen der Jugendlichen z. B. aus den Bereichen Freizeit, Schule oder Ehrenamt gesammelt. In einem zweiten Schritt werden über reflexionsanregende Fragen berufswahlrelevante Fähigkeiten und Interessen herausgearbeitet, die dann für die individuelle Standortbestimmung herangezogen werden können.
Download: Übung "Steckbrief"
Bei der Übung „Selbsteinschätzung in Aktion“ werden die Jugendlichen angeregt, sich spontan zu Fragen der Selbsteinschätzung im Raum zu positionieren. Im anschließenden Gespräch wird die vorgenommene Einordnung dann gemeinsam mit den Jugendlichen reflektiert und es werden Schlussfolgerungen für die individuelle Standortbestimmung abgeleitet.
Download: Übung "Selbsteinschätzung in Aktion"
Die Talk-Box ist eine weitere mögliche Herangehensweise an die individuelle Standortbestimmung. Sie bietet eine Auswahl von Impulsfragen, die die Jugendlichen dabei unterstützen, sich mit ihrem Status Quo der Berufswahlkompetenz und der Beruflichen Orientierung auseinanderzusetzen. In einem nächsten Schritt lässt sich daraus der individuelle Orientierungsbedarf der Jugendlichen ableiten.
Arbeitsmaterial für Schülerinnen und Schüler
Steckbrief (Download folgt in Kürze)
Auf dem Reflexionsbogen hält jeder und jede Jugendliche zum Abschluss für sich fest, worauf er oder sie in der Potenzialanalyse besonders achten möchte.
Download: Reflexionsbogen Standortbestimmung Potenzialanalyse