Evaluation des Programms
Mit einer Laufzeit von viereinhalb Jahren ist die Evaluation des Berufsorientierungsprogramms als eine der bundesweit umfangreichsten Studien zum Thema Berufsorientierung abgeschlossen. Hier erhalten Sie alle Berichte zum Download.
Lesen Sie im Folgenden den Abschlussbericht zur Evaluation des Berufsorientierungsprogramms sowie den Sonderbericht vom November 2017 zu Erfahrungen mit neu zugewanderten Jugendlichen.
Alle Ergebnisse wurden durch das externe Evaluationsteam (bestehend aus der INTERVAL GmbH, der Universität Hannover, dem Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung und der qualiNETZ GmbH) in Berichten zusammengefasst und auf dieser Website veröffentlicht.
Abschlussbericht (November 2017)
Im Abschlussbericht der Evaluation des Berufsorientierungsprogramms (BOP) werden alle zentralen Erkenntnisse der verschiedenen Erhebungsmodule aus den zurückliegenden viereinhalb Jahren Projektlaufzeit zusammenfassend vorgestellt und interpretiert sowie Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet. Durch den komplexen Methodenmix ist die Interpretation der Ergebnisse besonders anspruchsvoll, da sich die Ergebnisse der verschiedenen Module nicht immer decken. Quintessenz ist:
- Das BOP nimmt eine Vorreiterrolle in der frühen Berufsorientierung ein.
- Die Wirkungen des Programms hängen (unter anderem) stark von den individuellen Voraussetzungen und Zielen der einzelnen Jugendlichen ab.
- Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung des Programms, da die Art und Qualität der Umsetzung maßgeblichen Einfluss auf die Wirksamkeit des BOP hat.
- Ausbildungsinteressierte und Jugendliche aus bildungsfernen Elternhäusern profitieren am stärksten vom BOP.
Insbesondere hat sich zum einen gezeigt, dass über verschiedene Akteure hinweg (mit der Familie, Lehrkräften, beim Träger selbst) vorbereitende und reflektierende Gespräche für die Wirkung von Potenzialanalysen und Werkstatttagen eine besonders wichtige Rolle spielen. Das gilt auch für die Einbettung der Maßnahme in den schulischen Kontext. Zum anderen wirken sich die individuelle Differenzierung des Anforderungsniveaus und eine Vielfalt der Aufgabenstellungen besonders positiv aus.
Abschlussbericht BOP-Evaluation (2017) (PDF, 2MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Sonderbericht (November 2017)
Die finale Trägerbefragung im Rahmen der Evaluation des Berufsorientierungsprogramms (BOP) widmete sich den Erfahrungen der Träger mit der Teilnahme von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern. In den meisten Fällen nehmen neu Zugewanderte zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern in gemischten Gruppen am BOP teil. Dieses Vorgehen hat sich in der Regel bewährt. Die Träger arbeiten oft mit den gleichen Aufgabenstellungen, verwenden aber einfache Sprache und benötigen mehr Zeit für die Erläuterung der Aufgabenstellungen und der Beobachtungen. Nach Einschätzung der Träger profitieren die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler ähnlich stark vom BOP wie die anderen Jugendlichen – auch wenn die Auswertungen wegen Verständigungsproblemen nicht immer die gleiche Aussagekraft haben. Leichter fällt die Verständigung im Zusammenhang mit den Werkstatttagen.
Sonderbericht BOP-Evaluation (2017) (PDF, 503KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Sonderbericht (September 2017)
Basis dieses Sonderberichts der Evaluation des Berufsorientierungsprogramms (BOP) sind wiederholte qualitative Interviews mit knapp 200 Schülerinnen und Schülern in der siebten, achten und neunten Klasse und ein halbes Jahr nach Abschluss der Schule.
Mit den qualitativen leitfadengestützten Interviews können individuelle Entwicklungsprozesse der Jugendlichen sehr detailliert nachgezeichnet werden. Durch die telefonischen Nachbefragungen ein halbes Jahr nach Abschluss der Schule sind dabei auch Aussagen über den Verbleib der Jugendlichen über die Schulzeit hinaus möglich.
Mit den qualitativen Erhebungen konnten Teilergebnisse der quantitativen Befragungen bestätigt und verfeinert werden. So zeigt sich auch hier, dass die Bedeutung und Wirkung des BOP individuell sehr unterschiedlich ausfällt – z.B. abhängig davon, ob ein Schüler/eine Schülerin die Schule nach der neunten oder nach der zehnten Klasse verlässt oder ob der oder die Jugendliche nach der Schule eine duale Berufsausbildung anstrebt oder nicht. Darüber hinaus haben Standort- und Gruppenfaktoren, aber auch Umsetzungsfaktoren Einfluss auf die Wirkung von Potenzialanalysen und Werkstatttagen.
Eine zentrale Schlussfolgerung auch dieses Untersuchungsbausteins lautet: Wenn das Berufsorientierungsprogramm zukünftig allen Jugendlichen bei der Berufswahl helfen und ihre Berufswahlkompetenz stärken soll, bedarf es entsprechender Veränderungen, insbesondere eine Erweiterung des Angebotsspektrums auch um schulische und akademische Perspektiven.
Sonderbericht BOP-Evaluation (2017) (PDF, 764KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Vierter Zwischenbericht (März 2017)
Mit der letzten Welle einer Befragung von Schülerinnen und Schülern ist ein weiterer Ergebnis-Baustein der BOP-Evaluation abgeschlossen. Die neuen Erkenntnisse liefern Hinweise auf wirksamkeitsförderliche Faktoren in der Umsetzungspraxis des BOP.
Die Untersuchungsergebnisse des in diesem Zwischenbericht analysierten Panels entsprechen nicht durchweg den Ergebnissen anderer Forschungsmodule der Evaluation. Speziell in der Schülerbefragung des Jahres 2015 in Abgangsklassen wurde ein signifikanter Vorsprung in der Entwicklung der Berufswahlkompetenz zwischen der BOP-Interventionsgruppe und der Kontrollgruppe festgestellt. Dieser Vorsprung konnte in der Panel-Erhebung nicht bestätigt werden. Daraus ist zu schlussfolgern, dass die Wirkung des BOP zwar weiterhin existent, aber nicht (mehr) größer ist als die von anderen Berufsorientierungsangeboten der Kontrollgruppe.
Ein Blick auf Umsetzungsdetails im BOP zeigt aber, dass die Einhaltung bestimmter Qualitätsmerkmale die Wirkungen positiv beeinflusst. Als besonders förderlich erweisen sich z.B. die reflektierenden Gespräche zu den Erlebnissen und Erfahrungen im BOP. Auch die Kombination und das Anforderungsniveau der Aufgaben in den Werkstatttagen oder der Durchführungszeitpunkt der Potenzialanalyse haben Einfluss auf die Entwicklung von Berufswahlkompetenz. Die Liste verschiedener Erfolgsfaktoren ist im hier vorliegenden vierten Zwischenbericht sicher noch nicht vollständig. Weitere Analysen dazu werden Gegenstand der abschließenden Bewertung aller Erhebungsbausteine sein. Auf den Abschlussbericht der Evaluation, der im Herbst 2017 zu erwarten ist, darf man also gespannt sein.
4. Zwischenbericht BOP-Evaluation (2017) (PDF, 2MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Dritter Zwischenbericht (März 2016)
Den empirischen Kern des dritten Zwischenberichts zur Evaluation des Berufsorientierungsprogramms bilden wiederholte qualitative Interviews mit knapp 200 Schülerinnen und Schülern in der 7., 8. und 9. Klasse sowie eine quantitativ ausgerichtete Befragung von 2.170 Schülerinnen und Schülern aus Abgangsklassen.
Die Interviews liefern erfreuliche Erkenntnisse über die Wirkungen des BOP: Die Berufswahlkompetenz ist bei den Teilnehmenden des BOP höher als bei der Kontrollgruppe. Auch zeigt sich ein Multiplikatoreneffekt für andere Angebote der Berufsorientierung. Das heißt: Jugendliche, die am BOP teilgenommen haben, bewerten Maßnahmen im Anschluss, wie z.B. das Betriebspraktikum, fast durchweg positiver und können daraus einen stärkeren Nutzen für sich ziehen. Dies deckt sich mit der Intention des BOP, dass die Erfahrungen der Werkstatttage für eine passgenaue Auswahl der Praktika genutzt werden sollen.
3. Zwischenbericht BOP-Evaluation (2016) (PDF, 2MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Sonderbericht (Juni 2015)
Im Fokus dieses Sonderberichts zur Evaluation des Berufsorientierungsprogramms stehen regionale Einbettung und Kooperation der Berufsbildungsträger mit Schulen und weiteren beteiligten Akteuren. Der Bericht beleuchtet die Beziehungen der Träger zu den Schulen, an denen das BOP umgesetzt wird, sowie die Einflussmöglichkeiten der BOP-Träger auf schulische Aktivitäten zur Berufsorientierung über die Umsetzung von Potenzialanalyse und Werkstatttagen hinaus.
Neben der Zusammenarbeit mit Schulen werden die Schnittstellen zwischen BOP und Berufseinstiegsbegleitung sowie die Kooperation zwischen Trägern und anderen Akteuren in der Region unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten untersucht. Außerdem gibt der Bericht Aufschluss über weitere Maßnahmen und Fördermöglichkeiten, welche die Träger ergänzend zum BOP nutzen.
Die Auswertung dieser Erhebung zeigt, dass die BOP-Träger grundsätzlich regional gut vernetzt sind und Kontakte zu Schulen in der Regel auch über das BOP hinaus pflegen. Es zeigten sich jedoch deutliche Unterschiede in Umfang und Ausgestaltung dieser Kontakte.
Sonderbericht BOP-Evaluation (2015) (PDF, 856KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Zweiter Zwischenbericht (Februar 2015)
Für den zweiten Zwischenbericht zur Evaluation des Berufsorientierungsprogramms wurden Potenzialanalysen und Werkstatttage beobachtet sowie Interviews mit Beteiligten (Mitarbeitende der Berufsbildungsstätten, Lehrkräfte, Eltern) sowie mit den Schülerinnen und Schülern geführt. Ferner wurden vorhandene Antragsdaten einer erneuten Auswertung unterzogen.
Dabei hat sich gezeigt: Den Schülerinnen und Schülern erschließt sich der Zusammenhang der Potenzialanalyse zur Berufsorientierung weniger deutlich. Von der praktischen Erprobung im Rahmen der Werkstatttage profitieren die Jugendlichen unter anderem hinsichtlich ihrer Selbsteinschätzung in Bezug auf berufliche Handlungskompetenzen stärker. Motivierend wirkt sich insbesondere eine möglichst realitätsnahe Gestaltung der Berufsfelder aus. Insgesamt erscheint mehr Transparenz gegenüber Schülerinnen und Schülern, Erziehungsberechtigten und Lehrkräften sinnvoll, um positive Effekte der Maßnahme im Sinne der Berufsorientierung weiter zu verstärken.
2. Zwischenbericht BOP-Evaluation (2015) (PDF, 2MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Präsentation zur Evaluation auf der 4. BOP-Jahrestagung (Dezember 2014)
Die Auswertungen im Zusammenhang mit der Erstellung des zweiten Evaluations-Zwischenberichts waren Kern der Präsentation von Dr. Jörn Sommer von der INTERVAL GmbH auf der 4. BOP-Jahrestagung im Dezember 2014 in Berlin.
Sonderbericht (Juli 2014)
Im Herbst 2013 wurden im Rahmen der Evaluation des Berufsorientierungsprogramms drei Erhebungen durchgeführt: eine Befragung der Projektleitungen von BOP-Projekten in den Berufsbildungsstätten, eine Befragung der im BOP pädagogisch Mitarbeitenden der Berufsbildungsstätten (z. B. Ausbilderinnen und Ausbilder) sowie eine Befragung von Lehrkräften an beteiligten Schulen.
Die Befragungen bezogen sich inhaltlich sowohl auf die Umsetzung des BOP als auch darauf, wie die Beteiligten die Effekte des BOP auf die Schülerinnen und Schüler wahrnehmen. Der Sonderbericht 2014 fasst die Ergebnisse dieser drei Erhebungen zusammen.
Wie ist das BOP in der Berufsbildungsstätte strukturiert, wie sind Potenzialanalyse und Werkstatttage gestaltet, wie Vernetzung und Nachhaltigkeit im Konzept verankert? Ergebnis der Erhebungen ist eine facettenreiche Zusammenstellung sowohl von rein statistischen Informationen zur Umsetzung als auch von der inhaltlichen Ausgestaltung der Maßnahme durch die Träger.
Grundsätzlich besteht bei den Schulen eine hohe Zufriedenheit mit dem BOP, die bei den Werkstatttagen noch stärker ausgeprägt ist als bei den Potenzialanalysen. Lehrkräfte sehen einen Vorteil in dieser Art der Beschäftigung mit Berufsorientierung – für die Jugendlichen als auch für das Kollegium.
Sonderbericht BOP-Evaluation (2014) (PDF, 1MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Erster Zwischenbericht (Dezember 2013)
Der erste Zwischenbericht zur Evaluation des Berufsorientierungsprogramms stellt das Untersuchungskonzept, Erkenntnisse aus der Analyse der vorliegenden Antragsdaten und erste Ergebnisse aus den qualitativen Befragungen von Schülerinnern und Schülern vor. Darüber hinaus wird der zugrundliegende theoretische Ansatz der Erhebung zum Thema Berufswahlkompetenz erläutert.
Da die ersten Befragungen von Schülerinnen und Schülern vor deren Teilnahme am BOP durchgeführt wurden, können zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussagen über mögliche Wirkungen der Maßnahme getroffen werden. Erwartungsgemäß sind die meisten Jugendlichen zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht auf einen bestimmten Beruf festgelegt.
Das theoretische Modell der Laufbahnadaptabilität hat sich für die Evaluation des BOP bewährt. Die Analyse der vorliegenden Antragsdaten liefert statistische Basisinformationen zur Verteilung des BOP nach Bundesländern, zu Größenunterschieden der Projekte, zu angebotenen Berufsfeldern sowie zu eingesetzten Potenzialanalyseverfahren.
1.Zwischenbericht BOP-Evaluation (2013) (PDF, 869KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Präsentation zur Evaluation auf der 3. BOP Jahrestagung (Dezember 2013)
Die Präsentation von Dr. Jörn Sommer (INTERVAL GmbH) gibt einen kurzen Überblick über die Themen des ersten Zwischenberichts und beinhaltet darüber hinaus bereits Erkenntnisse aus der Befragung der Berufsbildungsstätten und Schulen.
Erste Evaluation des Berufsorientierungsprogramms (2010)
Das Berufsorientierungsprogramm startete 2008 als Pilotprojekt. Nach der positiven Bilanz einer ersten Evaluation in den Jahren 2009 und 2010 wurde das Programm verstetigt. Die Evaluation wurde im Auftrag des BMBF vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik GmbH durchgeführt.
Mit der ersten Evaluation wurden die subjektiven Einschätzungen von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Mitarbeitenden der Berufsbildungsstätten erhoben. Darüber hinaus wurde überprüft, ob bei dem Programm die Zielsetzung und der Ressourceneinsatz in einem effektiven Verhältnis zueinander standen und in welcher Weise dieses Verhältnis verbessert werden kann. Weiterhin wurde das Berufsorientierungsprogramm mit existierenden Programmen Dritter abgeglichen und eine mögliche Verstetigung geprüft.
Die hohe Zufriedenheit unter den oben genannten Beteiligten mit dem BOP führte im Jahr 2010 so auf Basis dieser Evaluation zu einer vorzeitigen Verstetigung des Programms.
Abschlussbericht der ersten BOP-Evaluation (2010) (PDF, 1MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)