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FAQ Richtlinie 2019 (Antragsrunde 2020)

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen zur Richtlinie des Berufsorientierungsprogramms vom 23. Oktober 2019 zu Themen wie Antragstellung, ‑bewilligung, Durchführung sowie zu den Instrumenten Potenzialanalyse und Werkstatttage.

 (Stand: Dezember 2019)

Antragsberechtigung

Wer ist antragsberechtigt?

Antragsberechtigt sind Träger von überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS). Vergleichbare Berufsbildungsstätten, die über eine entsprechende Erfahrung im fachpraktischen Teil der beruflichen Erstausbildung verfügen kommen als Träger oder als Kooperationspartner einer Berufsorientierungsmaßnahme ebenfalls in Frage. Hierzu zählen auch Berufsbildungswerke (BBW - Einrichtungen zur beruflichen Rehabilitation junger Menschen). Voraussetzung ist, dass der Antragsteller überbetriebliche Lehrlingsunterweisung anbietet oder über eine entsprechende Erfahrung in der beruflichen Erstausbildung verfügt. Z.B. Erfahrung mit BaE (Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) -integrativ (nicht kooperativ), nicht jedoch die alleinige Erfahrung mit BvB (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB) gem. SGB III). Entsprechende Werkstatteinrichtungen müssen vorhanden sein. Offenheit für die Kooperation mit anderen Berufsbildungsstätten wird erwünscht, um ein vielfältiges Berufsspektrum anbieten zu können.

Welche Voraussetzungen müssen die Kooperationspartner haben?

Die Kooperationspartner, die für die Durchführung der Werkstatttage eingebunden werden, müssen die o. g. Voraussetzungen grundsätzlich ebenfalls erfüllen (siehe hierzu Nr. 3.1 der Förderrichtlinie).

Können auch nicht gemeinnützige Träger einen Antrag stellen?

Ja, wenn sie die o.g. Bedingungen erfüllen und geeignet sind, die Ziele der Richtlinien umzusetzen. Die Gemeinnützigkeit muss nachgewiesen werden. Die nicht gemeinnützigen Träger werden einer Bonitätsprüfung unterzogen.

Können auch Schulen einen Antrag stellen?

Nein. Sie können jedoch auf Träger zugehen, diese von der Antragsstellung überzeugen und dann mit ihnen Kooperationsverträge abschließen.

Können auch Berufsschulen oder Berufsfachschulen einen Antrag stellen?

Nein. Berufsschulen oder Berufsfachschulen sind grundsätzliche keine Träger von Berufsbildungsstätten nach diesen Richtlinien. Sie bieten schulische Ausbildungen an. Die praktische Ausbildung findet in der Regel in Betrieben/Unternehmen statt. Sie unterliegen im Übrigen der ausschließlichen Zuständigkeit der Länder.

Sind Betriebe antragsberechtigt?

Grundsätzlich nein. Es sei denn, sie sind Träger einer Berufsbildungsstätte im Sinne der Richtlinien.

Sind Bildungseinrichtungen aus dem kaufmännischen und sozialen Bereich auch antragsberechtigt?

Sofern die Ausbildung in diesen Bildungseinrichtungen der Lehrlingsunterweisung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten vergleichbar ist, sind auch diese Bildungseinrichtungen antragsberechtigt.

Antragsstellung

Gibt es spezielle Antragsvordrucke und Antragsfristen?

Es gibt spezielle Antragsfristen. Anträge können in jedem Jahr ausschließlich in der Zeit vom 1. Januar bis 1. März beim Bundesinstitut für Berufsbildung über das Online Portal (www.bop-portal.de) des Programms gestellt werden. Der ausgefüllte Antrag ist auszudrucken und rechtsverbindlich unterschrieben fristgerecht mit Poststempel bis spätestens 01.03.2020 an das

Bundesinstitut für Berufsbildung

Arbeitsbereich 4.5 – Programmstelle Berufsorientierung -

Postfach 20 12 64

53142 Bonn

zu senden. Es gilt das Datum des Poststempels. Ein Antrag gilt als fristgerecht eingereicht, wenn er den Poststempel spätestens 01.03.2020 aufweist. Da der 01.03.2020 ein Sonntag ist, gilt als letztes Datum des Poststempels der 02.03.2020.

Der Antrag muss alle erforderlichen Angaben enthalten, die eine Bewertung des Projektes nach verschiedenen Kriterien ermöglicht. Er bildet die Grundlage für eine Auswahl zur Förderung nach einem Punkteranking und entsprechend den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln.

Der Antrag kann erst geprüft bewertet werden, wenn er vollständig über das BOP-Portal bis spätestens 1. März 2020 gestellt wurde und dem BIBB ausgedruckt mit allen erforderlichen Anlagen rechtsverbindlich unterschrieben vorliegt. (Für Anträge aus Niedersachsen und Hessen gelten abweichende Antragsfristen s. u.).
 

Dem schriftlichen Antrag sind folgende Unterlagen beizufügen:

  • Satzung bzw. Gesellschaftsvertrag.
  • Bescheinigung des Finanzamtes über Gemeinnützigkeit (bei Antragstellern, die im Sinne der Abgabenordnung gemeinnützige juristische Personen des privaten Rechts sind).
  • Erklärung zur Bonität bei Antragstellern, die (nicht gemeinnützige) juristische Personen des privaten Rechts sind.
  • Nachweis der Rechtsverbindlichkeit der Unterschrift(en) ggf. Vollmacht.
  • Absichtserklärungen (letter of intent) von allen beteiligten und im Antrag aufgeführten Schulen bzw. einer von der zuständigen obersten Landesbehörde benannten Stelle unter Angabe der voraussichtlichen Schülerzahlen.
  • Für Anträge aus Hessen ist eine Bescheinigung der regionalen OloV-Steuerungsgruppe mit der Angabe der beteiligten Schulen und der Anzahl der voraussichtlich beteiligten Schüler/innen beizufügen.
  • Nachweis über die Erfahrungen in der Erstausbildung bei vergleichbaren Berufsbildungsstätten (z. B. durch einen Bescheid der Bundesagentur für Arbeit).
  • Anlage C zu subventionserheblichen Tatsachen.
  • Ablaufplan der Werkstatttage
  • Ablaufplan der Potenzialanalyse


Weitere Erläuterungen zur Antragstellung finden Sie im Online-Portal des Programms.

Gibt es Besonderheiten aufgrund von Vereinbarungen zwischen dem Bund und den einzelnen Bundesländern?

Für Anträge, die die Kooperation mit Schulen folgender Bundesländern vorsehen gibt es Sonderregelungen:

Nordrhein-Westfalen: Seit dem Schuljahr 2014/2015 sind alle 53 Kommunen in Nordrhein-Westfalen in das Gesamtsystem Übergang Schule-Beruf des Landes Nordrhein-Westfalen eingebunden. Damit können keine Anträge eines Antragstellers, der mit Schulen in Nordrhein-Westfalen kooperieren möchte, über das BIBB gefördert werden. . Weitere Informationen erhalten Sie hier: http://www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de


Hamburg: Anträge von Antragstellern, die mit Schulen in Hamburg kooperieren möchten, können ab der Antragsrunde 2015 nicht mehr über das BIBB gefördert werden. Interessenten können sich an folgende Stelle wenden: berufsorientierungsprogramm-hh@hibb.hamburg.de


Hessen: Das Antragsverfahren in Hessen wurde ab der Antragsrunde 2016 umgestellt. Der Bedarf an Maßnahmen in Hessen wird von einer Koordinierungsstelle erhoben. Eine Antragstellung ist vom 01.07.2020 bis 31.08.2020 möglich. Es gilt das Datum des Poststempels.

Mit dem Antrag ist ein Letter of intent der regionalen Olov-Steuerungsgruppe einzureichen. Informationen zur Antragstellung sind hier eingestellt: https://www.olov-hessen.de/olov-strategie/bop-in-hessen.html. Organisatorische Fragen richten Sie bitte an „BOP in Hessen“ beim Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik – INBAS GmbH – zuständig. Kontaktdaten:

INBAS GmbH, Herrnstr. 53, 63065 Offenbach. Ansprechpartner: Michael Kendzia, Tel.: 069-27224-825, E-Mail: michael.kendzia@inbas.com .


Die Potenzialanalyse wird wie bisher über Kompo7 durchgeführt und kann vom BIBB nicht gefördert werden. Bei Förderschulen, die noch nicht geschult wurden findet hierzu noch eine Klärung zwischen Bund und Land statt.


Baden-Württemberg: Die Potenzialanalyse wird flächendeckend durch Profil AC abgedeckt und kann beim BIBB nicht beantragt werden.
Potenzialanalysen und Werkstatttage für Gymnasien können nicht beantragt werden und sind nicht förderfähig, weil Berufsorientierungsmaßnahmen für Gymnasien über das Sonderprogramm des Landes ProBeruf/Gym abgewickelt werden. Antragsteller, die Maßnahmen für Gymnasien in Baden-Württemberg durchführen wollen, sollen sich daher auf das Sonderprogramm des Landes ProBeruf/Gym bewerben. Ansprechpartnerin: Helene Zimmermann, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Referat Berufliche Ausbildung, Schlossplatz 4, 70173 Stuttgart, Tel.: 0711-123-2544, E-Mail: helene.zimmermann@wm.bwl.de


Thüringen: In Thüringen werden Berufsorientierungsmaßnahmen über ein Landesprogramm durchgeführt. Anträge von Antragsteller, die mit Schulen in Thüringen kooperieren möchten, können über das BIBB nicht gefördert werden. Kontaktdaten: Handwerkskammer Südthüringen, BTZ Rohr-Kloster, Kloster 1, 98530 Rohr, Ansprechpartnerin: Frau Petra Bürger, Tel.: 036844/47305


Niedersachsen: Das Antragsverfahren in Niedersachsen wurde ab der Antragsrunde 2017 umgestellt. Anträge von Antragstellern, die mit Schulen in Niedersachsen kooperieren möchten, können vom 01.06.2020 bis 01.09.2020 gestellt werden. Es gilt das Datum des Poststempels.

Der Durchführungszeitraum ist auf das Kalenderjahr/Haushaltsjahr 2021 begrenzt. D. h. es können nur Maßnahmen beantragt werden, die in der Zeit vom 01.01.2021 bis 31.12.2021. durchgeführt und vollständig abgeschlossen werden.


Brandenburg: Ab der Antragsrunde 2016 können Anträge von Antragstellern, die mit Schulen aus dem Land Brandenburg kooperieren möchten, über das BIBB nicht mehr gefördert werden und damit auch nicht über das BIBB gestellt werden. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Land zur Initiative Bildungsketten greift ab Schuljahr 2017/18 ein landeseigenes Verfahren zur Umsetzung der Potenzialanalysen sowie der Werkstatttage. Weitere Informationen erhalten Sie über das Brandenburgische Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Kontakt: Referat 33 / Rainer Stock / Email: rainer.stock@mbjs.brandenburg.de / Telefon 0331 / 866 3838


Bremen: Ab der Antragsrunde 2017 können Antragsteller, die mit Schulen im Bundesland Bremen zusammenarbeiten, nicht mehr über das BIBB gefördert werden. Berufsorientierungsmaßnahmen werden über ein Landesprogramm bereitgestellt.


Sachsen: Ab der Antragsrunde 2018 können Anträge von Antragstellern, die mit Schulen in Sachsen kooperieren möchten, über das BIBB nicht mehr gestellt werden. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Land zur Initiative Bildungsketten greift ab Schuljahr 2019/2020 ein landeseigenes Verfahren zur Umsetzung der Potenzialanalyse und der Werkstatttage. Weitere Informationen erhalten Sie im Informationsblatt zum Berufsorientierungsprogramm des Freistaates Sachsen (BOP SN) unter https://www.bildung.sachsen.de/5495.htm.


Rheinland-Pfalz
Regionalspezifischer Unterstützungsbedarf:
Seit der Antragsrunde 2018 kann für die Durchführung von Werkstatttagen mit Schüler/innen von kooperierenden Schulen, für die ein besonderer Unterstützungsbedarf besteht, ein Zuschlag gewährt werden. Die Feststellung, ob ein Unterstützungsbedarf der Schule besteht, trifft die Steuerungsgruppe BOP-RLP. Die Schule muss hierzu den Bedarf bei der Steuerungsgruppe BOP-RLP anmelden. Das BIBB erhält von der Steuerungsgruppe nach Prüfung die Information über die Schulen mit Unterstützungsbedarf. Der Zuschlag wird bei der Bewilligung des BOP-Antrages berücksichtigt. Eine Beantragung des Zuschlags im Rahmen des BOP-Antrags ist nicht notwendig bzw. nicht möglich.

Kontakt Steuergruppe BOP-RLP:
Lothar Schmidt, Abteilung 3 Schulen -Stabsstelle Berufs- und Studienorientierung- AUFSICHTS- UND DIENSTLEISTUNGSDIREKTION, Kurfürstliches Palais, Willy-Brandt-Platz 3, 54290 Trier, Telefon 0651 9494-196, Telefax 0651 9494-77196, lothar.schmidt@add.rlp.de, www.add.rlp.de.
Christiane Schönauer-Gragg, MINISTERIUM FÜR BILDUNG, Mittlere Bleiche 61, 55116 Mainz, Telefon +49 (6131) 16 – 4090, Fax +49 (6131) 16 – 174090, christiane.schoenauer-gragg@bm.rlp.de, www.bm.rlp.de.

Profil-AC-Schulen: In einer Übergangsregelung konnten sich für Profil-AC zertifizierte Lehrkräfte bei der Durchführung der Potenzialanalysen durch für Profil-AC zertifizierte Kräfte des BOP-Maßnahmeträgers bzw. dessen Kooperationspartner unterstützen lassen. Dazu konnten für 60% der durchzuführenden Potenzialanalysen Mittel beantragt werden (Bezugsgröße: Anzahl der pro Schule gemeldeten BOP-Teilnehmer/innen gesamt). In den Absichtserklärungen oder Kooperationsvereinbarungen mussten die insgesamt (100%) durchzuführenden Potenzialanalysen angegeben werden.

Ob diese Übergangsregelung auch für die Antragsrunde 2020 Anwendung finden kann, ist derzeit Gegenstand von Verhandlungen zwischen Bund und Land. Potenzialanalysen für entsprechenden Schulen sollten daher zunächst wie oben beschrieben beantragt werden.

Müssen alle Unterlagen (subventionserhebliche Tatsachen, HR-Auszug, Bescheinigung des Finanzamtes über die Gemeinnützigkeit, Satzung, Gesellschaftsvertrag etc.) vom Träger eingereicht werden, obwohl diese bereits vorliegen?

Es handelt sich bei der Antragstellung der Antragsrunde 2020 um einen Neuantrag. Daher sind die Unterlagen einzureichen, auch wenn diese ggf. aufgrund einer bestehenden Bewilligung bereits vorliegen.

Ist die Vorlage von Absichtserklärungen verpflichtend?

Ja. Mit dem Antrag sind als Mindestanforderung Absichtserklärungen (letter of intent) aller im Antrag genannten beteiligten Schulen bzw. einer von der zuständigen obersten Landesbehörde benannten Stelle mit den voraussichtlichen Schülerzahlen fristgerecht vorzulegen. Werden keine Absichtserklärungen oder Kooperationsvereinbarungen oder OLoV-Bescheinigungen (Hessen) mit der Antragstellung eingereicht, sind die Anspruchsvoraussetzungen nicht erfüllt. Der Antrag müsste abgelehnt werden. Die Absichtserklärungen müssen aktuell sein und sich konkret auf den beantragten Förderzeitraum 01.01.2021 bis 31.08.2022 bzw. 01.01.2021 bis 31.12.2021 (Niedersachsen) beziehen. Absichtserklärungen oder Kooperationsvereinbarungen früherer Antragstellungen können nicht berücksichtigt werden.

Wann müssen die Kooperationsvereinbarungen mit den Schulen vorgelegt werden?

Mit dem Antrag sind als Mindestanforderung aktuelle Absichtserklärungen (letter of intent) aller im Antrag genannten beteiligten Schulen bzw. einer von der zuständigen obersten Landesbehörde benannten Stelle mit den voraussichtlichen Schülerzahlen fristgerecht vorzulegen. Die Kooperationsvereinbarungen sind für die Antragstellung grundsätzlich noch nicht erforderlich. Wird ein Antragsteller ausgewählt, erhält er hierüber ein Schreiben mit dem er dann aufgefordert werden wird, die Kooperationsvereinbarungen mit Angabe der verbindlichen Schülerzahlen einzureichen. Die Information zur Auswahl erfolgt voraussichtlich bis 30.06.2020 (außer Anträge aus Hessen und Niedersachsen mit abweichenden Antragszeiträumen) Mit dieser Information erfolgt auch die Aufforderung zur Einreichung der Kooperationsvereinbarungen mit einer Fristsetzung. Die Bewilligungen erfolgen im Anschluss nach der Prüfung der eingereichten Unterlagen.

Wann muss welches Jahr beantragt werden?

Beispiel:

Antragstellung

Bewilligungszeitraum

01.01.- 01.03.2020

01.01.2021 – 31.08.2022

01.01.- 01.03.2021

01.01.2022 – 31.08.2023

Zielgruppe

An welche Jugendliche richtet sich das Programm?

Das Angebot dieser Berufsorientierung richtet sich an Schüler/innen der Sekundarstufe I allgemeinbildender Schulen.

Richtet sich das Programm auch an Gymnasiasten?

Ja, das Angebot dieser Berufsorientierung richtet sich auch an Schüler/innen der Sekundarstufe I von Gymnasien. Es sollten daher auch verstärkt Gymnasien für das BOP angesprochen werden.

Förderfähige Maßnahmen

Welche Maßnahmen sind förderfähig?

Berufsorientierungsmaßnahmen für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I allgemeinbildender Schulen. Die Maßnahmen bestehen aus:

  • Einer Potenzialanalyse in der Regel ab Klasse 7/2, soweit eine Potenzialanalyse nicht bereits vorliegt bzw. von anderer Seite innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate durchgeführt wurde.
  • Werkstatttagen in den Berufsbildungsstätten in der Regel ab Klasse 8.

Die Potenzialanalyse und die Werkstatttage sind in einem engen zeitlichen Zusammenhang durchzuführen.

Die Berufsorientierungsmaßnahmen können auch vollständig in der Klasse 7 (7/2) und/oder der Klasse 8 durchgeführt werden. Bereits begonnene oder abgeschlossene Maßnahmen vor der Bewilligung bzw. vor dem bewilligten Durchführungszeitraum können nicht gefördert werden

Wonach richtet sich die Mindestschülerzahl von 50, die mit einem Antrag beantragt werden muss? Ist dies Schulabhängig?

Nein. Es sind vollständige Maßnahmen für mindestens 50 Schüler/innen zu beantragen. Die Schüler/innen müssen nicht dieselbe Schule besuchen. Wird die vorgelagerte Potenzialanalyse (z. B. Hessen) nicht selbst durchgeführt, sind für mindestens 50 Schüler/innen die Werkstatttage zu beantragen.

Wie viele und welche Berufsfelder müssen für die Werkstatttage angeboten werden?

Es müssen mindestens fünf Berufsfelder angeboten werden. Das Angebot muss beide der unten aufgeführten definierten Blöcke abdecken. Die Jugendlichen müssen sich in mindestens drei Berufsfelder, höchstens fünf der angebotenen Berufsfelder praktisch erproben. Die Auswahl der Jugendlichen muss nicht beide Berufsblöcke abdecken. Im Interesse einer vielfältigen und individuellen Berufsorientierung können die Jugendlichen diese drei Berufsfelder im Idealfall aus einem breiteren Angebot auswählen. Die Kooperation mit anderen Berufsbildungsstätten ist erwünscht.

Liste und Blöcke der Berufsfelder (Stand Dezember 2019):

Block I: Produktion/Handwerk/Technik

Block II: Dienstleistung/Wirtschaft/Soziales

  1. Landwirtschaft und Ernährung
  2. Metall und Kunststoff
  3. Fahrzeuge
  4. Elektro
  5. SHK
  6. Bau
  7. Holz
  8. Farbe/Raumgestaltung
  9. Naturwissenschaften; Optik/Glas/Keramik
  10. Textil/Leder/Bekleidung
  1. Hauswirtschaft
  2. Lager/Logistik
  3. Verkauf
  4. IT, Druck und Medien
  5. Wirtschaft und Verwaltung
  6. Gesundheit, Erziehung und Soziales
  7. Kosmetik und Körperpflege
  8. Hotel- und Gaststätten

     

Erläuterungen: Im Berufsfeld „1. Landwirtschaft und Ernährung“ sind die Berufe des Gartenbaus enthalten.

Das Berufsfeld „9. Naturwissenschaften“ enthält u. a. die Berufe im Bereich „erneuerbarer Energien“ und den Beruf „Chemikant“.

Wie ist die Finanzierung der Maßnahme zu kalkulieren?

Für die Durchführung der Potenzialanalysen und der Werkstatttage trägt das BMBF 500 €. Mit dem Festbetrag können Personalausgaben, Sachausgaben und Fahrkosten finanziert werden. Die weiteren Ausgaben sind durch Eigenmittel des Antragstellers oder durch Drittmittel zu decken. Dabei sind solche nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) ausgeschlossen. Da es sich um eine Festbetragsfinanzierung handelt, werden einzelne Ausgaben (z. B. Ausgaben für Fahrten der Schüler/innen) nicht gesondert gezahlt).

Was sind Eigenmittel? Was sind Drittmittel?

Als Eigenmittel werden alle dem Zuwendungsempfänger zur Verfügung stehenden Geldmittel anerkannt. Der Wert von Sachleistungen bzw. von unbaren Eigenleistungen (z. B. durch die Bereitstellung von eigenem Personal für das Projekt) kann ebenfalls mit einbezogen werden.

Drittmittel sind Leistungen Dritter, die in ein Projekt eingebracht werden können, z.B. Arbeitsstunden der betreuenden Lehrkräfte im Projekt (Landesmittel) oder Fahrtkosten, die vom Land und/oder der Kommune getragen werden. Dabei sind solche nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) ausgeschlossen.

Sind die Maßnahmen für Schüler/innen kostenfrei?

Ja, es darf keine Kostenbeteiligung von Schüler/innen oder Dritten (Eltern/Schule) verlangt werden (Nr. 5.3 Abs. 3 der Richtlinie).

Können nur Potenzialanalysen beantragt werden?

Nein.

Werden Fahrtkosten gesondert über das Programm gezahlt bzw. können diese beantragt werden?

Nein. Es handelt sich bei den gewährten Zuwendungen um eine Festbetragsfinanzierung. Es werden keine zusätzlichen Mittel für Fahrtkosten oder weiteren Aufwendungen zur Verfügung gestellt. Weitere Ausgaben sind durch Eigenmittel des Antragstellers oder durch Drittmittel zu decken.

Antragsauswahl

Wie werden Anträge für die Förderung ausgewählt?

Die Anträge müssen die grundsätzlichen Fördervoraussetzungen erfüllen. Die Fördervoraussetzungen sind in den Nr. 2-4 der Richtlinien dargestellt. Anträge, die die formalen Förderkriterien bzw. die Zuwendungsvoraussetzungen nicht erfüllen, werden abgelehnt.

Es erfolgt eine regionale Verteilung der zu Verfügung stehenden Haushaltsmittel bezogen auf die Zahl der Abgänger ohne Hauptschulabschluss in den Bundesländern. Unter den förderfähigen Anträgen aus den einzelnen Bundesländern wird anhand von weiteren Kriterien (z. B. Eignung des Trägers, Ausgestaltung der Potenzialanalyse u. a.) in den Bundesländern eine Rangfolge erstellt, in denen mehr Anträge gestellt wurden, als Haushaltsmittel zur Verfügung stehen.

Das Auswahlverfahren und das Bewertungsverfahren werden auf der Internetseite des Programms erläutert: www.berufsorientierungsprogramm.de.

Welche Unterlagen muss ein Antragsteller, der für die Förderung ausgewählt wurde, nachreichen?

Ein Antragsteller, der nach dem Auswahlverfahren ausgewählt wurde und für eine Förderung vorgesehen ist, muss Kooperationsverträge (soweit nicht mit dem Antrag bereits vorliegend) mit den beteiligten Schulen bzw. mit einer von der zuständigen obersten Landesbehörde benannten Stelle nachreichen. Darin müssen u. a. verbindliche Angaben über die Anzahl der vorgesehenen Schülerinnen und Schüler enthalten sein.

Welche Nachweise muss der Antragsteller bei sich vorhalten?

Ausbildungsnachweise und Nachweise für die Beobachterschulung des bei der Potenzialanalyse eingesetzten Personals sind beim Antragsteller vorzuhalten. Diese Nachweise sind ggf. auf Aufforderung nachzureichen.

Bewilligung

Wie sieht die Bewilligung aus?

  • Die Zuwendung beträgt 500 € (Festbetrag) je Maßnahme/Schüler/in.
     
  •  Der Zuschuss reduziert sich auf 350 € (Festbetrag) je Maßnahme/Schüler/in, wenn eine Potenzialanalyse (nach den vorgegebenen Standards) vor Beginn der Werkstatttage bereits stattgefunden hat oder anderweitig gesichert ist.
     
  • Im Zuwendungsbescheid werden die bewilligten Mittel und die Anzahl der Berufsorientierungsmaßnahmen festgelegt. In einer Aufstellung ist die genaue Aufteilung der Mittel auf die Haushaltsjahre und die Anzahl und die Zuordnung der bewilligten Potenzialanalysen und Werkstatttage bezogen jeweils auf die Haushaltsjahre aufgeführt. Dies ist Bestandteil des Bescheides. Die Maßnahmen dürfen grundsätzlich nur in der bewilligten Anzahl und Aufteilung und Zuordnung durchgeführt werden. Änderungen sind mitzuteilen und bedürfen der Zustimmung.
     
  • Grundlage des Zuwendungsbescheides sind §§ 23 und 44 der Bundeshaushaltsordnung i. V. m. dem Verwaltungsverfahrensgesetz. Die Nebenbestimmungen für Zuwendungen auf Ausgabenbasis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Projektförderung (NABF) sind Bestandteil des Zuwendungsbescheids, soweit im Zuwendungsbescheid nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist.
  • Ein Zuwendungsempfänger ist verpflichtet:
    •   Bei Ausschreibungen, Bekanntmachungen, Veröffentlichungen und Ähnlichem auf die Förderung durch das BMBF hinzuweisen;
    • an Evaluation und Verbleibstudien mitzuwirken und die hierfür erforderlichen Angaben bis zu vier Jahre nach Ablauf der Maßnahme aufzubewahren;
    • die Mitwirkung der Teilnehmer/innen und Schulen bei der Evaluation sicherzustellen;
    • vor Beginn der Maßnahmen die Namen und Anschriften derjenigen Schüler/innen zu erfassen und ihr Einverständnis sowie das ihrer gesetzlichen Vertreter einzuholen, die mit der Weitergabe dieser Daten zum Zwecke von Nachbefragungen und zur Teilnahme an den Nachbefragungen einverstanden sind. (Ziffer 6.2.3 der Richtlinien).
      Die Angaben sind bis zum Ablauf von vier Jahren nach Ende des Bewilligungszeitraumes aufzubewahren.
    • bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten sowie bei der Weitergabe dieser Daten die datenschutzrechtlichen Vorschriften einzuhalten.
  • Zuwendungsempfänger, die auch Berufsorientierungsmaßnahmen der Antragsrunde 2019 durchführen, müssen beachten, dass sie die Berufsorientierungsmaßnahmen nach den Antragsrunden getrennt halten müssen. Es darf keine „Vermischung“ von Maßnahmen und Mitteln unterschiedlicher Antragsrunden oder unterschiedlicher Richtlinien geben.

In welcher Höhe erfolgt die Gesamtbewilligung, wenn durch Kooperationsvereinbarungen mehr Schüler/innen nachgewiesen werden, als im Antrag eingetragen sind?

Der rechtsverbindlich unterschriebene eingereichte Antrag mit der im Antrag angegebenen Anzahl der Maßnahmen ist die Obergrenze für eine Bewilligung, auch wenn ggf. mehr Schülerzahlen durch Kooperationsvereinbarungen nachgewiesen werden.

Ist eine Wiederholung der Förderung für einen Schüler/für eine Schülerin möglich?

Eine Förderung ist in der Regel auf eine Berufsorientierungsmaßnahme (Potenzialanalyse und Werkstatttage) pro Schüler/in begrenzt.

Gibt es eine Begrenzung der Schülerzahl, für die eine Berufsorientierung durchgeführt werden soll?

Nein, es gibt grundsätzlich keine Begrenzung der Schülerzahl pro Antragsteller. Die Begrenzung ergibt sich aus den Kapazitäten der Berufsbildungsstätte. Ein Antrag muss aber die Durchführung von Maßnahmen für mindestens 50 Schüler/innen schulunabhängig vorsehen.

Wie lang ist der Bewilligungszeitraum bzw. Förderzeitraum?

Der Bewilligungszeitraum beträgt in der Regel 20 Monate. Er beginnt am 1. Januar eines Jahres und endet mit Ablauf des 31. August des Folgejahres. Der Bewilligungszeitraum für Anträge, die mit Schulen in Niedersachsen kooperieren beginnt am 1. Januar eines Jahres und endet mit Ablauf des 31.12. desselben Jahres.

Können im Bewilligungszeitraum Änderungsanträge gestellt werden?

Änderungsanträge können gestellt werden, wenn sich wesentliche inhaltliche Änderungen ergeben (z. B. Aufnahme eines Kooperationspartners) oder wenn kooperierende Schulen wegfallen und die Zuwendung reduziert werden muss. Eine Erhöhung der bewilligten Zuwendung (z. B. aufgrund der Einbindung von weiteren Schulen während des Projektzeitraumes) kann nur berücksichtigt werden, wenn Haushaltmittel zur Verfügung stehen. Ein Rechtsanspruch auf eine Erhöhung der Zuwendung besteht nicht.

Finanzierungsplan / Förderfähige Ausgaben

Gibt es Richtsätze für die Höhe der Ausgaben bzw. Obergrenzen für Personal- und Sachausgaben?

Nein, es gibt keine Richtsätze und Obergrenzen, da es sich um eine Festbetragsfinanzierung handelt.

Können Fördermittel für die Einstellung zusätzlichen Personals verwandt werden?

Die Fördermittel können für Personalausgaben die im Rahmen des Projektes anfallen, eingesetzt werden.

Müssen Drittmittel eingebracht werden?

Dies ist nicht zwingend erforderlich. Für die Durchführung der Potenzialanalysen und der Werkstatttage trägt das BMBF 500 €. Die weiteren Ausgaben sind durch Eigenmittel des Antragstellers oder durch Drittmittel zu decken. Drittmittel können eingeworben werden, es sind freiwillige Leistungen Dritter. Es darf damit keine Auflage verbunden sein, die Maßnahmen nur dann durchzuführen, wenn die Drittmittel (z. B. von einer Schule) gezahlt werden. Die Maßnahmen müssen (s. o.) kostenfrei angeboten werden. Drittmittel können  keine Mittel nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) sein.

Können Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF-Mittel) als Kofinanzierung eingebracht werden?

Ja, eine Kofinanzierung mit ESF-Mitteln ist möglich.

Können Mittel der Bundesagentur für Arbeit (BA) oder der Grundsicherungsträger als Kofinanzierung eingebracht werden?

Nein, die Einbringung von Mitteln nach dem SGB III oder Mitteln der Grundsicherungsträger ist nicht möglich. Aus solchen Mitteln geförderte Maßnahmen können jedoch - getrennt vor- bzw. nachgeschaltet - die vom BMBF geförderte Berufsorientierung ergänzen.

Ist die Zuwendung im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms von der Umsatzsteuer befreit?

Über die steuerliche Behandlung von Zuwendungen und Aufträgen entscheidet im Einzelfall das zuständige Finanzamt. In der Regel unterliegen Zuwendungen aber nicht der Umsatzsteuerpflicht. Dies erstreckt sich jedoch nicht auf Auftragsvergaben im Rahmen von Zuwendungen (so genannte „Unteraufträge“). Diese Auftragsvergaben sind entsprechend den allgemeinen umsatzsteuerrechtlichen Grundsätzen zu behandeln.

Müssen die Mittel in dem Haushaltsjahr eingesetzt werden, für das eine Bewilligung vorliegt?

Ja, die Mittel müssen in dem Haushaltsjahr ausgegeben werden, für das sie beantragt wurden und für das sie bewilligt wurden. Eine sogenannte Umpolung/Umwidmung von Haushaltsmittel eines Jahres in das nächste Haushaltsjahr ist nicht möglich. Können Mittel daher im bewilligten Haushaltsjahr nicht eingesetzt werden, muss dies dem BIBB frühzeitig mitgeteilt werden. Es besteht hierüber eine Mitteilungspflicht (s. Nr. 2.1.5 NABF).

Kooperationsvereinbarungen mit Schulen

Was ist bei Kooperationsvereinbarungen mit Schulen zu beachten? Welche Schulen können am Programm teilnehmen?

Die Schulen müssen einen allgemeinbildenden Schulabschluss anbieten. Das Programm richtet sich an Schüler/-innen der Sekundarstufe I allgemeinbildender Schulen.

Muss mit jeder Schule eine Kooperationsvereinbarung getroffen werden?

Kooperationsvereinbarungen müssen grundsätzlich mit den jeweiligen Schulen einzeln geschlossen werden. In Ballungsräumen kann (bei Beteiligung vieler Schulen) die Kooperationsvereinbarung zur Vereinfachung auch mit dem Schulamt oder dem Kultusministerium bzw. der Bezirksregierung bzw. einer von der zuständigen obersten Landesbehörde benannten Stelle abgeschlossen werden. Im Online-Portal sind aber alle beteiligten Schulen aufzuführen.

Welche Vereinbarungen soll die Kooperationsvereinbarung enthalten?

 In der zwischen der Berufsbildungsstätte und den beteiligten Schulen geschlossenen Kooperationsvereinbarungen sind folgende Inhalte vorzusehen:

  • Beschreibung der mit der Potenzialanalyse und den Werkstatttagen verbundenen Leistungen des Trägers.
  • Verbindliche Angaben über die Anzahl der vorgesehenen BO-Maßnahmen.
  • Zusage der Schule über eine angemessene Vor- und Nachbereitung der Berufsorientierungsmaßnahme.
  • Bestätigung der Schulen, dass sich die BO-Maßnahme sich in das schulische Berufsorientierungskonzept einpasst
  • Bestätigung der Schulen, dass ein Dokumentationsinstrument wie z. B. der Berufswahlpass eingesetzt wird.
  • Bestätigung der Schulen, dass die Ergebnisse der Potentialanalyse im schulischen Prozess zur individuellen Förderung und die Ergebnisse der Maßnahmen insgesamt im weiteren Berufsorientierungsprozess der Jugendlichen genutzt werden, soweit dies datenschutzrechtlich möglich ist.
  • Feststellen, ob es sich bei der Berufsorientierungsmaßnahme (Potenzialanalyse und Werkstatttage) um eine Schulveranstaltung handelt.

Durchführung der Berufsorientierungsmaßnahmen - Allgemein

Welche Aufgaben soll die Projektleitung wahrnehmen?

Es ist der Einsatz eines Projektleiters/einer Projektleiterin für Organisation und Koordination (Potenzialanalyse und Werkstatttage) in den Berufsbildungsstätten vorzusehen.

Die Projektleitung hat die konkrete Ausgestaltung der Berufsorientierungsmaßnahme (Potenzialanalyse und Werkstatttage) eng mit der Schule abzustimmen, die Eltern einzubeziehen und Betriebe, die Berufsbildungsausschüsse, Agenturen für Arbeit, Grundsicherungsträger sowie die Jugendhilfe und andere lokale Akteure unter Berücksichtigung der regionalen Anforderungen vor der Durchführung der Maßnahmen zu informieren.

Was bedeutet regelmäßige Teilnahme und ab wann müssen Krankmeldungen vorgelegt werden?

Es müssen dem BIBB keine Krankmeldungen vorgelegt werden.

Die Förderung setzt eine regelmäßige Teilnahme voraus. Bei Fehlzeiten kann der Zuschuss nur gewährt werden, wenn die Maßnahmenziele für die Schülerin/den Schüler gleichwohl erreicht wurden (Nr. 5.4 der Richtlinien). Es gibt keine Vorgaben/Prozentangaben über die Dauer der Teilnahme für die Abrechenbarkeit. Es ist ausschlaggebend, dass ein Schüler/eine Schülerin die Maßnahme auch mit Fehlzeiten so durchlaufen hat, dass das Ziel der Maßnahme, realistische Einblicke in den Ausbildungsalltag zu erhalten, mindestens drei Berufsfelder kennenzulernen und eine praktische Einweisung erhalten zu haben, weitgehend erreicht werden konnte. Dies trifft in der Regel zu, wenn für den/die Schülerin ein Zertifikat ausgestellt werden kann, weil die Maßnahmeziele erreicht werden konnten. Die Einschätzung des Zuwendungsempfängers hierüber kann durch das BIBB geprüft werden.  Dies betrifft auch die Potenzialanalyse.

Es sind Anwesenheitslisten/Teilnahmelisten mit den Unterschriften der Schüler/innen (für jeden Tag) zu führen. D. h. die Schüler/innen müssen für jeden Tag der Anwesenheit unterschreiben. „Unterschriftssammlungen z. B. am letzten Tag für alle Tage der Anwesenheit sind nicht zulässig.

Können Werkstatttage auch ohne vorgelagerte Potenzialanalyse durchgeführt werden?

Eine Berufsorientierung nach den Richtlinien besteht grundsätzlich aus Werkstatttagen und einer vorgelagerten Potenzialanalyse (auch wenn diese von anderer Seite durchgeführt wird).

Wenn ein/e Schüler/in nicht an der Potenzialanalyse teilnehmen konnte, kann dieser Schüler dann an den Werkstatttagen teilnehmen?

Eine vorgelagerte Potenzialanalyse ist für jeden Schüler/jede Schülerin grundsätzlich verpflichtend.

Handelt es sich beim Berufsorientierungsprogramm um eine Schulveranstaltung?

Der Bund als Richtliniengeber kann hierzu keine Festlegung treffen. Es sollte aber in der Kooperationsvereinbarung zwischen dem durchführenden Träger und der Schule festgehalten werden, ob es sich um eine Schulveranstaltung handelt (s. Nr. 4.5 der Richtlinie).

Kann ein zusätzliches Berufsfeld oder ein zusätzlicher Kooperationspartner im Laufe der Bewilligung angegeben werden? Wenn ja, wie?

Ja. Der Zuwendungsempfänger kann/muss über das Portal einen Änderungsantrag stellen. Änderungsanträge können die Änderung von Kooperationspartnern, die Erweiterung des Berufsfeldangebots, die Abstockung der Zuwendung u. ä. sein (in der Regel nicht: Aufstockungs- und/oder Umwidmungsanträge). Die Änderungsanträge sind rechtsverbindlich zu unterschreiben und beim BIBB einzureichen.

Die Schulen benötigen eine Bestätigung zum Datenschutz. Wird vom BIBB eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt?

Ein Träger/Zuwendungsempfänger ist insgesamt verpflichtet, bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten sowie bei der Weitergabe dieser Daten die datenschutzrechtlichen Vorschriften einzuhalten (Nr. 6.3 der Richtlinien). Dies betrifft auch Daten, die zum Zweck von Nachbefragungen erhoben werden (s. Nr. 6.2.2 der Richtlinie).

Ist eine Teilnahme von Schüler/innen ohne Teilnahmeeinwilligung möglich?

Nein, für jeden teilnehmenden Schüler/jede teilnehmende Schülerin ist eine Einwilligung zur Teilnahme erforderlich und daher einzuholen. Ohne eine Einwilligung ist eine durchgeführte Maßnahme nicht förderfähig.

Zahlungsmodalitäten

Wann wird die Fördersumme ausbezahlt?

Die Mittel können erstmalig nach Abschluss der Potenzialanalysen in entsprechenden Teilmaßnahmen entsprechend der Schülerzahl angefordert und ausgezahlt werden.

Die Mittel für die Werkstatttage können nach vollständiger Durchführung (einschließlich der Feedbackgespräche) entsprechend der Schülerzahl angefordert und ausgezahlt werden.

Wie wird ausgezahlt?

Nach Abschluss der Maßnahme bei Vorliegen folgender Voraussetzungen:

o Teilnahme an der Potenzialanalyse;

o regelmäßige Teilnahme der Jugendlichen an den Werkstatttagen. Bei Fehlzeiten müssen die Maßnahmeziele gleichwohl erreicht worden sein.

Sind Abschlagszahlungen möglich?

Nach der Durchführung der Potenzialanalyse kann ein Abschlag in Höhe von 150 € je Maßnahme/Schüler/in ausbezahlt werden.

Wie erfolgen die Mittelauszahlungen?

Das Online-Portal unterstützt die Mittelanforderungen. Hier müssen die Schüler/innen eingepflegt werden. Für die Mittelanforderung steht ein Vordruck im Online-Portal bereit. Dieser ist zu nutzen und muss mit den generierten Schülerlisten rechtsverbindlich unterschrieben beim BIBB eingereicht werden.  Das Verfahren wird in einem Handbuch beschrieben, dass im Online-Portal eingestellt ist.

Wann sind Mittelanforderungen zu stellen?

Es sollten regelmäßig Mittelanforderungen zeitnah nach durchgeführten Maßnahmen beim BIBB gestellt werden.

Entfällt die Übersendung der unterschriebenen Teilnehmerlisten, wenn die Mittelanforderungen über das Portal gestellt werden?

Die von den Schüler/innen unterschriebenen Teilnehmerlisten müssen in der Regel nicht mit der einzelnen Mittelanforderung dem BIBB übersandt werden. Sie können zu Prüfzwecken jedoch jederzeit angefordert werden. Der Zuwendungsempfänger muss jedoch die unterschriebenen Teilnehmerlisten (für jeden Tag) führen, aufbewahren und ggf. nach Aufforderung beim BIBB einreichen. Zur Einreichung von Teilnehmerlisten im Rahmen von Zwischen- und Verwendungsnachweisen s. u.

(Schluss-)Verwendungsnachweis

Welche Unterlagen müssen Sie mit dem Verwendungsnachweis einreichen?

Bis sechs Monate nach Ablauf des Bewilligungszeitraumes muss dem BIBB ein Verwendungsnachweis vorgelegt werden. Dieser besteht aus einem Sachbericht und einem Zahlenmäßigen Nachweis.

  • Sachbericht

Im Sachbericht sind die durchgeführten Maßnahmen im Bewilligungszeitraum darzustellen. Der Sachbericht muss insbesondere zur Erreichung der Ziele des Projektes Stellung nehmen und auf die Besonderheiten der Maßnahmen eingehen. Es sind auch Abweichungen zur Planung zu erläutern.

  • Zahlenmäßiger Nachweis

Der Zahlenmäßige Nachweis gibt einen Überblick über die finanzielle

Ausgestaltung des Projektes. Er umfasst u.a.

  • eine Angabe der Durchschnittskosten je Maßnahme/Schüler/in,
  • eine Bestätigung, dass die weiteren Ausgaben, die über den Festbetrag hinausgegen durch Eigen- und/oder Drittmittel gedeckt wurden
  • Zahlenmäßiger Nachweis: Darstellung der durchgeführten Maßnahmen und der erhaltenen Mittel
  • Benennung Dritter bei der Vergabe der Potenzialanalyse
  • die Benennung der Kooperationspartner für die Werkstatttage,
  • statistische Auswertungen (Anlage 2 des Nachweises),
  • Original-Teilnehmerlisten für zwei Gruppen vollständig durchgeführter Maßnahmen während des Bewilligungszeitraumes. Die Teilnehmerlisten dürfen nicht mit den Gruppen identisch sein, die bereits mit dem Zwischennachweis vorgelegt wurden. (Gruppe: eine der Gruppen, die für eine Mittelanforderung aus dem Portal generiert wurde, die Gruppengröße ist nicht vorgegeben.).

Es ist keine tabellarische Belegübersicht, in der die Ausgaben einzeln aufgeführt werden, erforderlich.

Die erforderlichen Vordrucke für den Verwendungsnachweis sind im Online-Portal auf der Seite des BO-Programms eingestellt.

Zwischennachweis

Welche Unterlagen müssen mit dem Zwischennachweis eingereicht werden?

Bis 30.04. eines Jahres ist für das vergangene Haushaltsjahr ein Zwischennachweis vorzulegen. Dieser besteht grundsätzlich aus einem Sachbericht und einem zahlenmäßigen Nachweis. Folgende Unterlagen sind insgesamt einzureichen.

  • Sachbericht
  • Zahlenmäßiger Nachweis: Darstellung der durchgeführten Maßnahmen und der erhaltenen Mittel.
  • Statistische Auswertungen (Anlage 2 des Nachweises)
  • Original-Teilnehmerlisten für eine Gruppe vollständig durchgeführter Maßnahmen während des Bewilligungszeitraumes. (Gruppe: eine der Gruppen, die für eine Mittelanforderung aus dem Online-Portal generiert wurde, die Gruppengröße ist nicht vorgegeben.)

Potenzialanalyse

An wen richtet sich die Potenzialanalyse?

Die Potenzialanalyse ist Bestandteil von Programmen zur Berufsorientierung des BMBF und wendet sich in der Regel an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse von allgemeinbildenden Schulen.

Wie soll die Potenzialanalyse aussehen?

Es werden keine Kompetenzfeststellungsverfahren explizit vorgeschrieben. Die Potenzialanalyse ist nach den Qualitätsstandards des BMBF und der "Handreichung zur Durchführung von Potenzialanalysen im Berufsorientierungsprogramm (BOP) des BMBF" durchzuführen.

Wesentliche Bestandteile der Potenzialanalyse sind

a) handlungsorientierte Verfahren,

b) Verfahren zur Selbst- und Fremdeinschätzung ,

c) Erkundung erster beruflicher Neigungen und Interessen,

d) individuelle Einzelgespräche (Feedback) und die Dokumentation der Ergebnisse
sowie

e) optional: biografieorientierte Verfahren als Ergänzung.

Die Potenzialanalyse umfasst mindestens 10 Zeitstunden für Übungen mit den Schülerinnen und Schülern verteilt auf 2 Tage zuzüglich der individuellen Feedback-Gespräche. Ein Großteil dieser Übungen sind handlungsorientierte Übungen (mindestens 7 Zeitstunden), die nach den Kriterien der systematischen Beobachtung durchgeführt werden müssen (s.u.). Hinweise und Beispiele zur Planung und Durchführung einer Potenzialanalyse sind in einer Handreichung enthalten. Dort sind exemplarisch Verfahren und Musterabläufe ausgeführt, die den Qualitätsstandards entsprechen.

Qualitätsstandards zur Durchführung von Potenzialanalysen in Programmen zur Berufsorientierung des BMBF  (PDF, 284KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Handreichung zur Potentialanalyse

Wo soll die die Potenzialanalyse stattfinden?

Die Potenzialanalyse findet in der Regel außerhalb der schulischen Unterrichtsräume stattfinden. Bei der Durchführung in der Schule bzw. durch Lehrkräfte sollen die Schüler/-innen durch andere als ihre regulären Lehrkräfte beobachtet werden und Rahmenbedingungen geschaffen werden, die vom Schulalltag abweichen. Eine Durchführung durch Lehrkräfte ist nur im Rahmen von entsprechenden Landesvereinbarungen vorgesehen.

Welche Kompetenzmerkmale sollen beobachtet werden?

Mit der Potenzialanalyse sollen Personal-, Sozial- und Methodenkompetenz erfasst werden. Beobachtet werden mindestens 6 vorab definierte Kompetenzmerkmale, d.h. jeweils mindestens 2 Kompetenzmerkmale aus den drei genannten Bereichen. Die Anzahl der Übungen muss zulassen, dass alle Merkmale mehrfach (mindestens also zweimal) beobachtet werden und eine Rotation der Beobachter stattfinden kann.

Ist das Verfahren hamet für den Einsatz im BOP geeignet?

Das bisher häufig genutzte Verfahren hamet 2 wurde ursprünglich für einen anderen Kontext mit anderer Zielsetzung entwickelt. So liegt der Fokus im Modul 1 zum einen nicht auf den für das BOP geforderten sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen, zum anderen entspricht die Bewertung anhand von Fehlerzählung nicht dem geforderten Stärkenansatz.  Zudem ist der hamet 2 bereits auf die Feststellung von Eignung der Jugendlichen für bestimmte Tätigkeiten ausgerichtet, was im Rahmen der BOP-Potenzialanalyse explizit nicht vorgesehen ist. Der hamet 2 ist in seiner regulären Form aus den genannten Gründen zukünftig nicht mehr im BOP einsetzbar.

Ab der Antragsrunde 2016 kann alternativ das neu entwickelte Verfahren hamet BOP eingesetzt werden. Es wird nicht vorausgesetzt, dass zum Zeitpunkt der Antragsstellung bereits eine Schulung vorliegt. Es müssen aber die notwendigen Informationen vorliegen, um die erforderlichen Angaben im Antrag machen zu können.

Weitere Verfahren, die bisher im BOP zum Einsatz kamen, sind von dieser Regelung nicht betroffen und können weiterhin verwendet werden. Dies sind, neben Eigenentwicklungen, z.B. die Kompetenzanalyse Profil AC, KomPo 7, DIA TRAIN, START, die bfz-Potenzialanalyse oder das Potenzial Assessment der LEB Niedersachsen. Eine Überprüfung der Einhaltung derr Qualitätsstandards findet mit der Antragsbewertung obligatorisch statt.

Können online-Verfahren oder Berufswahltest eingesetzt werden?

Die Potenzialanalyse ist primär handlungsorientiert angelegt. Dabei werden Methoden-, Sozial- und Personalkompetenzen von geschulten Beobachtern erfasst und anschließend bewertet. Mit Onlineverfahren ist dies nicht möglich.
Die Potenzialanalyse ist kein Berufswahltest. Sie ersetzt diesen auch nicht. Berufswahltestverfahren sollten zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden. Auch schulisches Wissen wird mit der Potenzialanalyse nicht abgefragt.

Wie soll die Potenzialanalyse dokumentiert werden?

Bei der Dokumentation der Potenzialanalyse sind eingeführte Instrumente wie Berufswahlpass, Profilpass oder Vergleichbares zu nutzen. Auf die Entwicklung eigener neuer Instrumente ist zu verzichten.

Welcher Personalschlüssel ist erforderlich?

Bei simulations- und handlungsorientierten Übungen ist ein Personalschlüssel von 1:4 (Beobachter: Jugendliche) einzuhalten. Interviews und Rückmeldegespräch benötigen eine vertrauliche Gesprächssituation, was einen Personalschlüssel von 1:1 bedeutet.

Welche Anforderungen werden an das Personal gestellt, die die Potenzialanalyse durchführen?

Der/Die für die Potenzialanalyse Verantwortliche ist in einem anerkannten Kompetenzfeststellungsverfahren im Übergang Schule - Beruf geschult und zertifiziert. Er/Sie hat einen Abschluss als Dipl. Sozialpädagoge/Sozialpädagogin oder eine vergleichbare Qualifikation.
Alle weiteren Personen, die bei der Durchführung der Potenzialanalyse mitwirken, müssen pädagogische Kompetenz nachweisen und mindestens in folgenden Inhalten geschult sein:

  • dem pädagogischen Konzept der Potenzialanalyse
  • Ablauf, Durchführung und Auswertung der vorgesehenen Übungen
  • Feedback und Dokumentation der Ergebnisse
  • Systematische Beobachtung

Die simulations- und handlungsorientierten Verfahren sind nur von Personen durchzuführen, die eine mehrtägige Schulung absolviert haben. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Vermittlung von theoretischen Kenntnissen und praktischen Fähigkeiten in Systematischer Beobachtung.

Wie müssen Sie bei hausintern durchgeführten Schulungen verfahren?

Bei hausintern durchgeführten Schulungen sind eventuelle Nutzungsrechte externer Anbieter von Kompetenzfeststellungsverfahren zu beachten. Die Schulung ist mit einer Bescheinigung (Zertifikat) zu belegen, in der der Umfang sowie die vermittelten Inhalte und Methoden dargestellt werden.

Wie können pädagogische Kompetenzen nachgewiesen werden?

Der/Die für die Potenzialanalyse Verantwortliche hat einen Abschluss als Dipl. Sozialpädagoge/Sozialpädagogin oder eine vergleichbare Qualifikation. Vergleichbar sind Hochschulabschlüsse in Sozialer Arbeit, Psychologie, Pädagogik, aber auch ein Fortbildungsabschluss nach BBiG oder ein Hochschul- bzw. Fachschulabschluss (u.a. Meister/-in, Industriemeister/-in, Fachwirt/-in, Techniker/-in, Ingenieur/-in) einschließlich berufs- und arbeitspädagogischer Eignung nach BBiG/AEVO.

Welche Unterlagen von Schule und Elternhaus müssen Sie mit dem Antrag einreichen?

Zum Antrag auf Durchführung der Potenzialanalyse ist eine Bescheinigung der beteiligten Schule beizufügen, aus der hervorgeht, dass diese sich verpflichtet, Empfehlungen aus der Analyse in die schulischen Förderpläne aufzunehmen und zu berücksichtigen. Weiter ist die Zustimmung des Schülers/der Schülerin und der Erziehungsberechtigten zur Teilnahme an der Potenzialanalyse erforderlich. Grundsätzlich ist die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutzbestimmungen zu gewährleisten.

Wer hat bei der Durchführung der Potenzialanalyse förderrechtlich den Vorrang wenn ein Landesprogramm besteht?

Wenn es Vereinbarungen zwischen einem Land und dem BMBF gibt, muss die Potenzialanalyse über das Landesprogramm durchgeführt werden. Eine Förderung aus dem BOP/über das BIBB kann dann nicht mehr erfolgen.

Ab wann gilt die Potenzialanalyse als erfolgreich beendet?

Wenn der Träger dem Schüler ein Zertifikat im Sinne der Richtlinie ausstellen kann und somit das Maßnahmenziel hinsichtlich der Richtlinie erfüllt ist (dies gilt im Übrigen analog für die Werkstatttage).

Werkstatttage (Praxistage)

Handelt es sich bei den 80 Stunden der Maßnahme um Zeit- oder Schulstunden?

Die Werkstatttage sollen sich über einen Zeitraum von 2 Wochen oder 80 Stunden erstrecken. Es handelt sich um Zeitstunden (80 Stunden á 60 Minuten).  Die Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler in den Berufsbildungszentren soll dabei einschließlich Pausen mindestens 65 Zeitstunden betragen. Der Anteil der praktischen Erprobung in den Werkstätten muss mindestens 60 Zeitstunden betragen, wobei kurze Pausen (z. B. Frühstückspause oder Nachmittagspause) in einem Umfang von bis zu fünf Zeitstunden der praktischen Erprobung zugerechnet werden können. Die Werkstatttage sollen in engem zeitlichem Zusammenhang durchgeführt werden.
Das Strecken der Praxisstunden auf Einzeltage über einen längeren Zeitraum entspricht nicht der Intention der Richtlinie und ist daher nicht förderfähig.

Gibt es eine Regelung bezüglich des Zeitraumes zwischen der 1. Woche und der 2. Woche der Werkstatttage?

Die Werkstatttage sind in engem zeitlichen Zusammenhang durchzuführen. Daher entsprechen weit auseinanderliegende Zeiträume, wie z.B. Maßnahmen, die sich über Monate verteilen, nicht der Richtlinie, weil dadurch u. a. kein realistischer Einblick in den Ausbildungsalltag vermittelt werden kann. Der Abstand zwischen einer 1. Woche und einer 2. Woche der Werkstatttage darf vier Monate (zuzüglich Ferienzeiten) nicht überschreiten.

Wie sollen die Werkstatttage aussehen?

Die Schüler/-innen sollen bei einem Angebot von mindestens fünf Berufsfeldern in mindestens drei höchstens fünf dieser Berufsfelder nach dem Stand der Technik praktisch eingewiesen werden. Davon müssen mindestens zwei Berufsfelder an mindestens zwei Tagen durchgeführt werden. Darüber hinaus erhalten die Schüler/innen allgemeine Information über die Berufsausbildung und die Möglichkeiten innerhalb eines Berufsfeldes.

Die Werkstatttage sollen wie folgt durchgeführt werden:

  • Die Werkstatttags sollen sich über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen erstrecken und einschließlich der Vor- und Nachbereitung 80 Zeitstunden pro Schüler/in umfassen.
    Die Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler in den Berufsbildungszentren soll dabei einschließlich Pausen mindestens 65 Zeitstunden betragen. Der Anteil der praktischen Erprobung in den Werkstätten muss mindestens 60 Zeitstunden betragen, wobei kurze Pausen (z. B. Frühstückspause oder Nachmittagspause) in einem Umfang von bis zu fünf Zeitstunden der praktischen Erprobung zugerechnet werden können. Die verbleibende Zeit ist für die Vor- und Nachbereitung sowie die Auswertung der Erfahrungen in der Berufsbildungsstätte zu nutzen.
  • Die Werkstatttage sind in engem zeitlichen Zusammenhang durchzuführen. Eine Durchführung der Werkstatttage an einzelnen Tagen über mehrere Wochen verteilt (z. B. jeden Freitag verteilt über 10 Wochen) ist nicht zulässig. Der Abstand zwischen einer 1. Woche und einer 2. Woche der Werkstatttage darf vier Monate (zuzüglich Ferienzeiten) nicht überschreiten.
     
  • Die Gruppengröße soll nicht mehr als 15 Jugendliche umfassen.
  • Das betreuende Personal für die Werkstatttage soll pädagogisch geschult sein (Ausbilder-Eignungsprüfung oder vergleichbare Qualifikation).
  • Die Werkstatttage für die Schülerinnen und Schüler sind von der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, von außerbetrieblicher Ausbildung und von sonstigen Maß­nahmen grundsätzlich getrennt durchzuführen.
  • Es wird die Anwesenheit von Lehrkräften erwartet.
  • Während der Erprobung der einzelnen Berufsfelder erhalten die Schülerinnen und Schüler von den Ausbilderinnen und Ausbildern eine individuelle Rückmeldung. Hierbei soll es sich um stärkenorientiertes Feedback in Bezug auf die Ausübung der berufsfeldspezifischen Tätigkeiten oder Aufgaben und die gezeigten personalen und sozialen Kompetenzen handeln. Diese Rückmeldung ersetzt nicht das individuelle Reflexionsgespräch im Anschluss an die gesamten Werkstatttage.
  • Im Anschluss an die Werkstatttage ist mit jeder Schülerin bzw. mit jedem Schüler ein individuelles Reflexionsgespräch zu führen. Das Gespräch soll innerhalb von drei Wochen stattfinden. Im Gespräch müssen Selbst- und Fremdeinschätzung gegenübergestellt, die Schülerinnen und Schüler zu eigenen Schlussfolgerungen angeregt und individuelle Ziele für die weitere Berufsorientierung vereinbart werden.
  • Es ist ein Zertifikat am Ende der Werkstatttage auszustellen, das Aussagen enthalten soll zu
    • Berufsbereichen, die praktisch erprobt wurden und die dafür ausgeführten Tätigkeiten/Werkstücke in jedem Berufsfeld,
    • Kompetenzen,
    • Fähigkeiten,
    • Interessen,
    • individuellen Entwicklungspotenzialen
  • Erkennbarer Förderbedarf ist gegebenenfalls getrennt vom Zertifikat zu dokumentieren.

Können die Werkstatttage in Form eines Live-Betriebes durchgeführt werden?

Mit einem Live-Betrieb sind Tätigkeiten in einem echten Arbeitsumfeld gemeint, zum Beispiel:

  • Einkaufen im Supermarkt oder Nutzung einer Wäscherei (Berufsfeld Hauswirtschaft)
  • Bedienen im trägereigenem Bewirtungsraum oder Pausenverkauf im Kiosk (Berufsfeld Hotel- und Gaststättengewerbe)
  • Demonstration von Lager-Software, die z. B. Lagerbestände zeigt und hilft, Aufträge zu kommissionieren (Berufsfeld Lager und Logistik)

Schülerinnen und Schüler können Aufgaben im Live-Betrieb übernehmen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind:

  • Der Einsatz muss das Berufsfeld sinnvoll ergänzen und mittels einer pädagogisch und fachlich begleiteten, praktischen Aufgabe vor- und nachbereitet werden.
  • Die Höchstdauer beträgt 3,5 Stunden inklusive Wegezeiten.
  • Die Schülerinnen und Schüler sind nicht in den regulären Produktionsprozess oder Echtbetrieb eingebunden.
  • Die Jugendlichen ersetzen keine normalen Arbeitskräfte.
  • Der Einsatz ist in das pädagogische Konzept der Werkstatttage eingebunden.
  • Allen Beteiligten ist klar, dass Fehler erlaubt sind.
  • Der Einsatz darf nur in der Öffentlichkeit stattfinden, wenn alle Beteiligten über den Zusammenhang mit dem BOP informiert wurden.
  • Ausbildungspersonal steht den Jugendlichen beobachtend und beratend zur Seite.
  • Ein Kontakt z.B. zu Auszubildenden darf aufgrund ihrer Vorbildfunktion z. B. in Form einer Vorstellung des Arbeitsalltags und persönlicher Erfahrungen stattfinden.

Hinweis: Der Live-Betrieb muss im Antrag/gegenüber der Programmstelle Berufsorientierung im BIBB ausdrücklich erläutert werden und es muss die Zustimmung des BIBB eingeholt werden.

Können während der Werkstatttage Hospitationen/Betriebsbesuche durchgeführt werden?

Hospitationen in den Berufsfeldern Erziehung/ Soziales, Pflege und Landwirtschaft sind generell möglich, wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind:

  • Die Hospitation ist in das pädagogische Konzept eingebettet und ergänzt die Lernzeit in der Bildungsstätte auf sinnvolle Weise.
  • Das BIBB hat die Hospitation genehmigt.
  • Die Hospitation wird vor- und nachbereitet.
  • Die extern Beteiligten sind über den Einsatz der Schülerinnen und Schüler informiert und sind damit einverstanden.

Hospitationen in den anderen Berufsfeldern sind nach Prüfung nur möglich, sofern:

  • ein Mehrwert für den Berufsorientierungsprozess darstellbar ist, sofern das Spektrum der beruflichen Tätigkeiten des Berufsfeldes so nicht in den Werkstätten darstellbar ist.
  • Die Hospitation kein zentrales Element der Werkstatttage in diesem Berufsfeld darstellt, sondern ein zeitlich begrenztes, das in geringem Umfang ergänzend wirken soll.

Das BOP stellt eine frühzeitige Berufsorientierung dar. Es ist in einen berufsorientierenden Prozess eingebunden, d.h. dass auch nach der Maßnahme noch weitere Schritte folgen wie z. B. betriebliche Praktika. Im Kontakt mit der Schule kann zum Beispiel angeregt werden, weitere Hospitationen von der Schule organisiert durchzuführen.

Hinweis: Die Hospitation muss im Antrag/gegenüber der Programmstelle Berufsorientierung erläutert werden und es muss die Zustimmung des BIBB erfolgen. Der Umfang darf maximal 3,5 Stunden inklusive Wegezeiten betragen.

Kontakt zum Berufsorientierungsprogramm

Hotline: (0228) 107-1031
E-Mail: berufsorientierung@bibb.de