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Kooperation Berufsorientierungsprogramm und Berufseinstiegsbegleitung : Datum: Ort: {0} Ort: Würzburg

Im Mittelpunkt der Zukunftswerkstatt „Die Zukunft unserer Kooperation: Berufsorientierungsprogramm und Berufseinstiegsbegleitung“ stand die Frage: Wie können wir dazu beitragen, dass eine Kooperation im Sinne der Jugendlichen gelingt?

Damit die persönliche Bildungskette für jede und jeden Jugendlichen gut funktioniert, müssen die begleitenden Akteure im Berufsorientierungsprozess Hand in Hand arbeiten. Dies ist eine große Herausforderung - gerade an den Schnittstellen der verschiedenen Berufsorientierungsmaßnahmen.

In der zweitägigen Zukunftswerkstatt entwickelten Vertreterinnen und Vertreter von Bildungsträgern des Berufsorientierungsprogramms (BOP) und der Berufseinstiegsbegleitung (BerEb) gemeinsam Ideen für gelungene Kooperationen. Etwa 60 Teilnehmende - davon 30 Projektleitende aus BOP-Projekten und 30 Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter – nahmen an der Veranstaltung teil.

Konzept Zukunftswerkstatt

Die Zukunftswerkstatt ist ein partizipatives, kreatives und zielorientiertes Methodenkonzept. Sie ermöglicht aus visionären Perspektiven heraus konkrete Lösungsansätze zu entwickeln und ist in drei Phasen unterteilt: die Kritik- und Beschwerdephase, die Phantasie- und Utopiephase und abschließend die Verwirklichungs- und Praxisphase.

Zugunsten kleiner Gruppengrößen wurden drei parallele Zukunftswerkstätten angeboten.  Im Folgenden werden in aller Kürze Kernpunkte der Gespräche aufgeführt.

Phase 1: Kritik und Beschwerden

In der ersten Phase der Zukunftswerkstatt wurden zunächst Kritikpunkte gesammelt:

  • Aufgrund föderaler Strukturen gibt es bundesweit uneinheitliche Berufsorientierungsprogramme und uneinheitliche Standards sowie daraus resultierende Kommunikationsprobleme.
  • Die Ausschreibungs- und Vergabepraxis ist verbesserungswürdig: BOP- und BerEb-Träger empfinden sich als Konkurrenten.
  • BOP- und BerEb-Träger kommunizieren und kooperieren nicht ausreichend miteinander. Dadurch gehen Ressourcen verloren. Auch der Datenaustausch ist unzureichend, u.a. aufgrund des Datenschutzes. So werden Ergebnisse zur Potenzialanalyse nicht immer weitergegeben. Ein kontinuierlicher Austausch mit Fokus auf den Jugendlichen wäre wünschenswert.
  • Es gibt zu viele Akteure in Schulen (Zuständigkeitsüberschneidungen) und zu viele Akteure in der Förderlandschaft der Region und des Bundes. Dies führt zu Verunsicherung und Kommunikationsproblemen. Der häufige Trägerwechsel mit unterschiedlichen Qualitätsansprüchen kann die Beteiligten überfordern.
  • Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Bildungsanbietern muss fairer sowie die Kommunikation zwischen Schulen und Behörden klarer ablaufen, damit die Kontinuität der Maßnahme und somit die Bildungskette gewährleistet wird. Durch fehlende Kontinuität entsteht Planungsunsicherheit.
  • Der Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand wird als zu hoch – bzw. die finanziellen Ressourcen für Organisation und Kommunikation werden als zu niedrig empfunden; ebenso der finanzielle Rahmen z.B. für Fahrtkostenerstattung.

Phase 2: Phantasie und Utopie

In der zweiten Phase wurden – entsprechend der Methodik der Zukunftswerkstatt gänzlich unabhängig von einer tatsächlichen Realisierungsmöglichkeit – ideale Zielvorstellungen und Ideen entwickelt, wie man den in Phase 1 aufgeführten Problemen entgegenwirken könnte. Die Teilnehmenden präsentierten ihre Zielvorstellungen und Ideen in Bildern. Einige Impressionen finden Sie in der Bildergalerie.

Phase 3: Verwirklichung und Praxis

In der dritten Phase stand die praktische Umsetzungsmöglichkeit der in Phase zwei generierten Ideen im Fokus. Aus den Ideen entstanden Projektskizzen mit jeweils drei Forderungen, die kurz-, mittel- oder langfristig und durch eigene Aktivitäten zu realisieren wären.

Im Anschluss wurde erörtert, mit welchen Problemen und Folgewirkungen bei der Umsetzung der Idee zu rechnen ist und welche Personen Partner oder Unterstützer sein könnten. Projektskizzen entstanden zu den folgenden Ideen bzw. Schwerpunkten:

  • Kommunikation und Kooperation durch Vernetzung auf unterschiedlichen Ebenen verbessern: Bund, Region oder bezogen auf die jeweilige Schule
  • Netzwerktreffen institutionalisieren und strukturell verankern
  • individuelle Förderung in den Fokus der Zusammenarbeit stellen
  • Transparenz und Informationsfluss auf den verschiedenen Ebenen und gegenüber Eltern herstellen; ggf. eine Informationsplattform einrichten (auch zum Ideenaustausch)
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Potenzialanalyse und Berufsorientierung gezielt schulen
  • regionale Bestandsaufnahmen der Berufsorientierungsangebote organisieren


Moderationsteam

Claudia Stracke-Baumann, Dipl. Sozialarbeiterin, Dr. paed., Professorin für Handlungsmethoden der Sozialen Arbeit an der Hochschule für angewandte Sozialwissenschaften München

Lars Meyer, Diplom Pädagoge, Leitungsteam Fesch - Forum Eltern und Schule Dortmund (anerkannte Einrichtung der Weiterbildung - WbG NRW - und Einrichtung der politischen Bildung - ZpB NRW)

Ursula Nisser, Theaterpädagogin (BuT), Dipl. Sozialpädagogin